ANNA KATHRIN KLEEBERG
geboren 1976 in Chemnitz, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin.
„Malerei ist für mich Materie und ist ein Bedürfnis, sich auszudrücken. Gestisch,
Zeichnerisch, Räumlich. Eine sehr alte Sprache“
Anna Kathrin Kleeberg nahm bereits von 1986 bis 1989 Unterricht in angewandter Kunst, unter anderem bei Rüdiger Phillip Bruhn, Detlev Bach. 1989 bis 1990 wurde sie in den Grundlagen der Malerei
und Grafik bei Carsten Nicolai unterrichtet und ist Gestaltungsassistentin in Grafik und Fotografie bei Katrin Lenk (e.o. Plauen). 1999 folgt ein Studium an der staatlichen Kunsthochschule Berlin
Weißensee und der UDK in den Bereichen Bühnenbild und Malerei. Achim Freyer, den sie als Assistentin begleitet hat,zeigt ihr die Symbiose zwischen darstellender und bildender Kunst. Sie schließt
2005 als diplomierte Bühnen- und Kostümbildnerin ab.
Im gleichen Jahr kommt Anna Kathrin Kleeberg nach Düsseldorf zu Jörg Immendorff – nicht als Schülerin, sondern wird angestellte Assistentin und arbeitet dort in einer Siebentagewoche. Anna
Kleeberg vertieft zahlreiche künstlerische Techniken, die Mischung, der Umgang mit Farben, das Komponieren und Setzen von Bildelementen. Nach Immendorffs Tod, Ende Mai 2007, bleibt sie in
Düsseldorf und arbeitet weiter als freie Künstlerin.
2008 erhält Anna Kathrin Kleeberg den Förderpreis der Vöver. Die Künstlerin wird in zahlreichen Gruppen-/und Einzelausstellungen präsentiert. Unter anderem in Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig,
Hamburg. 2009 entsteht ihre erste Bronze, der Flughund. 2013 folgt dann die exklusiv für KunstKontor gefertigte Großbronze, Edition “Fluggedanke”, zu der die Künstlerin ebenfalls eine Grafik
erstellt.
2017 begleitet sie die documenta 14 als Choristin in Athen und Kassel unter Adam
Szymcyk, die Bronzebüsten „Sternsucher“ aus dem Zyklus „Venusflug“ entstehen. 2018 wird sie auf der Biennale Santa Severino/Italien präsentiert.
2019 entwickelt sie mit den Erfahrungen der documenta 14 eigene Konzeptionen und gibt „Hochbegabten und Hochsensiblen“ Jugendlichen wie auch lernbehinderten Kindern einen Zugang zur Malerei und
Zeichnung. In ihrem Zyklus entstehen Werke mitThemenschwerpunkten wie Freundschaft, Vertrauen und Verbundenheit.
Sie sucht immer wieder Anhaltspunkte wo Malerei und Zeichnung ineinander greifen und ihre Existenzberechtigung
behalten:
„Wenn ich eine Sache fotorealistisch male, was als Foto im 21. Jahrhundert bereits
wiedergegeben ist, verstehe ich es nicht, warum ich es noch einmal malen sollte. Malerei ist für mich Emotion und diese sollte in einem Gemälde für den Betrachter spürbar werden, dann hat das
Gemälde für mich eine Berechtigung. Fotografie ist ein eigenständiges Medium, Malerei und Zeichnung auch!“ Mit dem Jahr 2020 trifft Kleeberg eine Entscheidung. Sie unterschreibt den Vertrag als
Dozentin und Vermittlerin erneut und bleibt freischaffende Künstlerin und Kunstvermittlerin der Kunsthalle Mannheim.
Obwohl sich die Gesellschaftlichen Bedingungen für die Kunst und Kultur mit den 20er Jahren erschweren, erhalten ihre Gemälde einen eher heiteren pastellen, leichten Farbton.Sie inszeniert Themen
im Kleinen und Großen Stil, kombiniert neu und wendet sich vom Theatralischen ab. Ihre Sprache scheint sich zu vereinfachen, die Phantasie bleibt.
Wer bist du in der Goldenen Zeitalter gGmbH?
Ich sehe mich als ein Teil des Ganzen und versuche durch mein Potenzial mein Umfeld und meinen Mitmenschen eine Möglichkeit der Entfaltung anzubieten. Ich begleite Jenige, die durch mich erkennen, was in ihnen steckt und welches sie auf ihre Art und Weise dann ausbauen, verfolgen.
Worin siehst du derzeit deine ganz persönliche, aber auch die größte gesellschaftliche Herausforderung?
Meine ganz persönliche Herausforderung befindet sich in der „Geben und Nehmen Balance“. Durch Herkunft, Bildung und Erziehung sowie Erfahrung sind wir stark zu eine Art Objekt gemacht worden. Das können wir immer und überall sehr gut beobachten. Mein Wunsch ist es, mich wieder als Subjekt in dieser Gesellschaft zu spüren und danach auch handeln zu können. Andere damit zu motivieren, dies selbst auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.
Was liegt dir zu unterstützen besonders am Herzen?
Derzeit möchte ich einbringen, heranwachsende Kinder und Jugendliche, die aus einem sozial schwachen Elternhaus kommen auf ihrer Kreativen Künstlerischen Ebene zu fördern, zu unterstützen. Ihnen auch Mut machen, anders zu sein, Dinge sehr hochsensibel wahrzunehmen und lernen damit umzugehen. Durch das Goldene Zeitalter bekomme ich die Möglichkeit dieses Vorhaben schon dieses Jahr umzusetzen.
Was nimmst du als größte Herausforderung dieser Zeit wahr?
Die kollektive Angst.
Was wünschst du dir besonders für die Zukunft?
Das wir gemeinsam dieses kollektive Bewusstsein wahrnehmen und uns dazu bekennen und es gemeinsam schaffen, uns als Menschheit in eine positive Richtung zu entwickeln.